FINNJET Nachrichten

16.11.2009 NEU! FINNJETweb hat es geschafft über 50 weitere FINNJET-Artikel aus Alang zu retten  

Nach unserer abenteuerlichen Reise nach Indien letztes Jahr und der damit verbundenen Rettung einiger Materialen, haben wir die Chance ergriffen und erneut längere Verhandlungen gestartet. Mit Erfolg: FINNJETweb hat es geschafft, ein weiteres kleines Stück der FINNJET vor den Abwrackern und Flohmärkten in Indien zu bewahren. Das Paket beinhaltet Deckschilder und -pläne, Gemälde aus Kabinen, diverse Poster, Zertifikate und viel mehr. Anfang des Monats haben wir einen größeren vierstelligen Eurobetrag nach Indien überwiesen und nun sind die besagten Sachen auf dem Weg zu uns. Von Bhavnagar (50km von den Alang-Abwrackern) über Mumbai mit dem Containerschiff nach Hamburg, werden uns die Artikel in etwa 4-5 Wochen erreichen. Dieses Geschäft gibt uns, dem Team von FINNJETweb.com und allen Interessierten, die einmalige Chance, ein Stückchen FINNJET zu retten und persönlich zu sichern. Die gekauften Artikel werden wir exklusiv im FINNJETweb Shop zu Preisen rund um 40-100 Euro pro Stück anbieten, Abhängig von Qualität, Zustand, Größe, Bezug und Einzigartigkeit.

Natürlich sind die Artikel kein Schnäppchen. Das liegt allerdings vorwiegend an den indischen Händlern, denen der historische Wert der FINNJET-Artikel für ihre Fans durchaus bewusst ist und daher auch keine allzu niedrigen Preise anbieten wollen. Für uns bedeutete das Geschäft deshalb auch ein hohes Risiko (Vorkasse auf ein indisches Bankkonto!), doch wir sind stolz und zufrieden, dass es uns am Ende doch gelungen ist, diese einmalige Chance zu ermöglichen.

Schwerere Maschinen und Bauteile, die uns auch angeboten wurden, haben wir vor allem aus Kostengründen (Frachtraten!) nicht in Erwägung gezogen und uns stattdessen eher auf authentische Sachen wie die beschriebenen Bilder und Deckspläne konzentriert. Sie finden die detaillierte Auflistung der Artikel in unserem FINNJETweb Shop, wo Sie sich Ihren persönlichen Teil der Finnjet reserveiren können. Bitte beachten Sie, dass noch nicht alle Artikel im Shop verfügbar sind und einige erst nach und nach eingestellt werden. Wir werden regelmäßig über den Status der Lieferung informieren!

16.11.2009 NEU! FINNJETweb goes Web 2.0  

Irgendwie fühle ich mich ja doch etwas unwohl, dass ich die Website in den letzten Monaten nicht mehr aktualisieren konnte. Neben dem Inhalt ist es auch die technische Architektur und das Konzept der Seite, was langsam aber sicher nichtmehr aktuell ist. Zeit bleibt allerdings auch weiterhin der klar limitierende Faktor in der Beziehung Motivation-Wissen-Kreativität-Zeit wenn es um die Website geht, und dennoch haben wir es jetzt geschafft, etwas Neues für diese Seite anzubieten, was sicher auch meine Motivation erhöhen wird, an der Seite weiter zu arbeiten. Natürlich bin ich dabei auf Ihre Kommentare und Tipps angewiesen, von daher bin ich offen für Ideen und Meinungen. Ein Schritt in die Zukunft einer moderneren Website ist unser neuer Video-Podcast, der in seiner ersten Ausgabe ein bisschen mehr Details über den Ersteller dieser Website verrät und zudem künftig eine Plattform für verschiedenste Themen rund um die (Fähr-)Schifffahrt sein wird. Sie können sich den brandneuen FINNJETweb Video-Podcast hier anschauen.

Eine weitere Neuigkeit ist, dass FINNJETweb jetzt auch twittert ! Unter dem Namen "finnjet" können Sie uns jetzt folgen und so stets über aktuelle Themen auf der Seite und dem Shop informiert bleiben :-)

16.11.2009 NEU! FINNJET Update  

Die Situation rund um die Finnjet bleibt unverändert. Das Schiff ist fast vollständig abgewrackt, allerdings gab es noch keine Meldung darüber, dass die Arbeiten abgeschlossen seien. Festzuhalten bleibt, dass Rishi Ship Breakers noch kein Folgeschiff auf ihren Strand gesetzt hat. Ich hoffe, die folgenden Artikel und TV Berichte sind nicht an Ihnen vorbei gegangen, hier nochmal eine Auswahl der wichtigsten Publikationen der letzten Monate:

24.10.2008: YLE: A-Zoom TV Bericht (Finnisch)

16.11.2008: NDR: Ostseereport TV Bericht

12.12.2008: NDR: DAS! TV Bericht

02.01.2009: HS: Scrapping of Finnjet advances at fast pace

22.05.2009: HS: GTS Finnjet proving to be financial nightmare for Indian shipbreakers' yard

15.08.2009: Peter Knego Fotos der Finnjet in Alang (Mai, Juli 2009) (herunterscrollen zu KINGDOM, ex DA VINCI, FINNJET)

Weitere Infos und die Entwicklungslinien seit 2007 sind jetzt auch in der Chronik erfasst.

19.09.2009 FINNJETweb News (nur auf Englisch)  

Surely you will have noticed that FINNJETweb lacked quite some updates in the past months. I'm sorry for that. When I started this website back in 2001, FINNJET was a subject full of life and enthusiasm, every trip was a great experience and the idea was to share these wonderful moments with others on the Internet. The end of Finnjet's existance marked a completely new situation also for me and FINNJETweb. It was never my intention to have a website about something that doesn't exist anymore (I never had good grades at history lessons..). I'm not saying that I intend to close the page, but you can believe me that the last months were not easy for me considering what to do with this website. I lost interest completely in between, but came up again lately. However, time is a major issue working against my FINNJET efforts, currently I'm working on a research paper for my studies, before that I was doing an internship with a big German transport company. Times for this website have obviously changed. FINNJET is gone and so is most of my time for the page currently. However, Kai is doing a great job in keeping the FINNJETweb Shop running and we still see new items joining our stock of items, so keep on checking it out, you will find lots of nice things that shouldn't be missing in any FINNJET collection. Keep in mind that we are also still working on our Alang Video-DVD which will be a documentary about our exciting trip to Alang last year, making us the last passengers to stay on board and the only guys who actually went to Alang to save some historic documents from the ship in a dangerous mission.

Let me also say a few words about this page itself. We have always been a neutral pool of information for over 8 years now, open to everyone - without any intentions of working towards a specific target or actively searching for contacts to create any bigger form of collaboration or the like. Thats not the point of this page. The point is to share the interest in Finnjet, not more and not less. Everyone who wants to send me stuff is very welcome to do so, however currently I don't get it managed to update the page due to time restrictions. But believe me, we will be back sooner or later!

Here are some notes on whats currently up to date:

- Juha Rautavirta (Finnjet's last Finnish Captain) recently invited me to some interesting FINNJET-groups on Facebook. Take a look as well, there you can find interesting photos and contacts.

- Peter Knego's MidShipCentury.com released pictures of what is remaining of the GTS FINNJET at Alang in May and July 2009. Take a look.

- Feel free to discuss your current thoughts on Finnjet or the website on our Forum. What about showing the progress of your Revell models?

- Dany Carvalho from France is currently developing an impressive 3D Model of Finnjet for Virtual Sailor, a PC based home shipping simulator! Check out the previews below:

More Infos still to come, check out FINNJETweb every now and then and please stay tuned! - Mathias

and willand wi
02.09.2008

FINNJET rottet vor sich hin

 

Nachdem nun nahezu alle Rettungsversuche gescheitert erscheinen*, möchte ich als Webmaster dieser Internetseite nochmal allen Leuten danken, die sich für den Erhalt der Schiffes eingesetzt oder auch nur ausgesprochen haben. Es war ein wunderbares Gefühl zu merken, nicht der einzige zu sein, dem dieses Schiff am Herzen liegt. Leider kam ich seit Mai aus diversen privaten Gründen nicht mehr dazu, die Internetseite aktuell zu halten, auch wenn ich jederzeit sehr genau das Geschehen verfolgt und ggf. im Forum dokumentiert habe. Dennoch blieb der gewohnte Website-Betrieb auf der Strecke, wofür ich mich bei allen wissbegierigen Besuchern entschuldigen möchte. Am 23.8. brach ich mit 4 weiteren engeren Finnjet-Vertrauten auf nach Indien, um nochmal persönlich Abschied zu nehmen vom Schiff. Hierbei haben wir hunderte, wenn nicht tausende Fotos und Videos gemacht und uns fast das gesamte Schiff angeschaut. Einen kleinen Bericht aus Alang mit ein paar Fotos habe ich nun hier zusammengestellt. (nur auf Englisch) Weitere Fotos und Infos werden wohl bald folgen.

* Es gibt noch letzte Verhandlungen, aber die Chancen schwinden von Tag zu Tag.

25.05.2008

Die letzte Reise hat begonnen: FINNJET nach Indien

 

Die Finnjet hat nun laut USShipbrokers den Hafen von Jeddah verlassen und befindet sich auf dem Weg nach Mumbai. Von dort wird es dann nach Alang gehen, wo dem Schiff das traurige Ende auf dem Strand der Abwrackwerften blüht, sollte sich nicht bis dahin einiges tun. FINNJETweb hat daher jetzt eigens seine Save the Finnjet! Aktion dahingehend erweitert, dass wir jeden möglichen Investor für das Espoo-Hotel/Musumsprojekt (s.u.) zusammensuchen und so eventuell das Schiff zurückkaufen. Wenn sich noch größere Investoren an diesem Projekt beteiligen und sich noch freiwillige Besatzungsmitglieder finden, die den Rücktransfer des Schiffes nach Finnland ermöglichen, stünden die Chancen nicht schlecht, dass das Schiff bewahrt werden kann. Wenn nicht, wird die Finnjet womöglich schon in wenigen Wochen abgewrackt.

SAVE THE FINNJET!

22.05.2008

Nach den Abwrack-Plänen: Finnjet zurück nach Finnland?
Gruppe von Stadträten fordert Kauf als Hotelschiff

 

Nach dem Schock vom 5. Mai gibt es praktisch keine schlechten Nachrichten mehr über das Schiff. Während die Fähre still und heimlich langsam in Richtung Jeddah in Saudia Arabien gefahren ist und unterwegs den Suezkanal passiert hat, haben sich 3 neue mögliche Zukunftsoptionen für die Finnjet herausgestellt. Die ersten beiden Optionen, von denen die finnische Helsingin Sanomat vor einigen Tagen berichtete, wurden von türkischen Schiffsmaklern verbreitet. Diese wollen Angebote für einen Einsatz des Schiffes entweder als Pilgerfähre im Roten Meer oder als Kreuzfahrtfähre von Frankreich nach Algerien erhalten haben. Als weitere vielversprechende Möglichkeit wurde am Montag im Stadtrat der zweitgrößten finnischen Stadt Espoo ein Kauf der Finnjet als Hotelschiff vorgeschlagen.

Der parteilose Kurt Byman, Martin Saarikangas (National Coalition Party), Timo Soini (True Finns) und Eero Akaan-Penttilä (Nat. Coalition) haben ihre Initiative am Montag gestartet. Die Gruppe schlägt vor, die Stadt solle das Schiff kaufen und es vor der Abwrackwerft bewahren. Damit greifen sie eine große Debatte in Finnland auf, nach der sehr viele Menschen eine Rückkehr der Finnjet als "finnisches Prestigeobjekt" nach Finnland fordern. Die 31 Jahre alte Fähre könnte demnach als Wohnheim für Studenten oder anderen Leuten dienen, die nach einem günstigen Hotel suchen. Finnjetweb schlägt darüber hinaus vor, dass das Schiff auch als Mehrzweck-Halle für Ausstellungen, Messen, Konferenzen, Konzerten, Partys, Sport Events etc. auf dem Autodeck eingesetzt werden könnte. Außerdem bietet sich der Aufbau eines Museums im Maschinenraum und anderen interessanten Räumlichkeiten an Bord an. Somit könnte man aus dem Schiff ein kombiniertes Hotel/Einkaufszentrum/Mehrzweckhalle/Muesum machen - der Kreativität sind hier kaum Grenzen gesetzt.

Der wahrscheinliche Kaufpreis des Schiffs inkl. Transport nach Finnland beträgt ca. 10 Millionen Euro. "Als schwimmendes Hotel würde sich die Investition schon bald amortisieren und dann sogar Gewinne einbringen. [...] Ich glaube, diese wäre ein profitables Projekt. Mit einem sehr moderaten Investment könnten wir der Stadt gute Einnahmen ermöglichen", glaubt Saarikangas.

Der aktuell vorgeschlagene Liegeplatz in der Nähe des Suomenoja Yachthafens in Espoo wird von Experten allerdings sehr kritisch bewertet. Salomon Kaukiainen, einer unserer Autoren und nebenbei Segler, kennt das Gebiet. "Das Fahrwasser ist nur für Schiffe mit maximal 1,5m Tiefgang zugelassen. Um die Finnjet dort hineinzubuchsieren, müsste man eventuell sogar einige Inseln entfernen." Weitere informationen:

>> Helsingin Sanomat (22.5.08, englisch)

20.01.2008

Es ist amtlich: FINNJET ist verkauft!
Neuer Eigner will das Schiff womöglich an deutschen Reiseveranstalter verchartern, Umbau in Italien geplant

 

Nein Lloyd's List, nein Ilta Sanomat, nein Postimees, nein Wikipedia und ja Fakta om Fartyg! FINNJET wird trotz der verwirrenden Kasinoschiffs-Meldung vor einigen Tagen nicht an die amerikanischen Eigner gehen (siehe Bericht unten), sondern ist seit wenigen Wochen in Besitz der holländischen Club Cruise. Zugegebenermaßen wurde dies bereits Ende November verkündet, zu diesem Zeitpunkt sprach allerdings noch einiges gegen die Glaubwürdigkeit der Nachricht, weshalb Finnjetweb die Berichterstattung auf das Forum beschränkt hat. Jetzt aber wurden Details aus sicheren Quellen bekannt, dass das Schiff tatsächlich bereits an Club Cruise verkauft wurde. Der Name wurde am 16.1. geändert, die Finnjet heißt nun offiziell m/v DA VINCI!

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Wer ist Club Cruise? Eine holländische Reederei, die Kreuzfahrtschiffe dauerhaft an Reiseveranstalter verchartet, zum Beispiel die M/S Alexander von Humbold an Phoenix Seereisen. Unbestätigten Angaben zufolge ist auch die Finnjet für den Einsatz bei Phoenix bestimmt. Dies würde auch passen, denn Phoenix Seereisen gibt zum November einen Klassiker aus der Flotte ab, die T/S Maxim Gorki. Ob die Finnjet dieses Schiff beerben darf bleibt trotzdem fraglich, denn trotz aller Annehmlichkeiten ist die Finnjet primär ein Fährschiff mit entsprechenden Fährschiffkabinen. Da Club Cruise aber in jedem Fall eine Kreuzfahrt-Vercharterung plant, wird ein umfassender Umbau der Kabinen erforderlich und somit ist es wieder möglich, dass ab 2009 nicht mehr die Maxim Gorki sondern dann die Finnjet durch die Weltmeere fahren wird, nicht zuletzt auch in der Ostsee!

Durch den endgültigen Verkauf dürfte SeaContainers ein Stein vom Herzen fallen, bereits seit Juni 2006, also seit ca 18 Monaten, lag das Schiff ungenutzt in Freeport und hat dem finanziell angeschlagenen Konzern noch weiter Kosten in Millionenhöhe verursacht. Experten schätzen, dass der Verkaufspreis von 11 Millionen USD in etwa das einbringt, was das Schiff in der Aufliegezeit an Kosten verursacht hat. Die in Monaco ansässige V-Ships, die auch weitere Schiffe der Club Cruise bemannt, wird wohl auch weiterhin die Besatzung des Schiffes stellen, wie teilweise bereits seit 2004.

Wie geht es weiter? In etwa einer Woche wird die Finnjet auf ihre zweite große Fahrt über den Teich gehen. Allerdings vermutlich deutlich gemütlicher als 2005, als man auf dem Weg nach Baton Rouge mit durchschnittlichen 25 Knoten durchaus auf die Tube gedrückt hatte. Nach einem Tankstopp in Gibraltar wird das Ziel der Reise Genua sein, wo das Schiff dann bei der T. Mariotti Werft, ebenfalls ein Standardpartner für Club Cruise, zu einem Kreuzfahrtschiff umgebaut werden soll. Nahezu sicher ist aber, dass die Gasturbinen und damit der prägnante Namenszusatz GTS dann Geschichte sein werden. Weitere Details sind noch nicht bekannt.

>> www.mariottiyard.it
>> www.clubcruise.nl
>> www.phoenixreisen.com
>> www.galbraiths.co.uk
>> www.seacontainers.com


28.10.2007

Wird FINNJET das größte schwimmende Casino-Resort der Welt?

 

Die FINNJET befindet sich verschiedenen Quellen zufolge unter einem Vor-Verkaufsvertrag mit einem von US-Investoren neu gegründeten bahaminischen Unternehmen. Diese planen das Schiff einem millionenschweren Umbau zu unterziehen und aus der Finnjet das weltgrößte und hochwertigste Casino-Resort auf See zu machen, mit einer Kapazität für 3.100 Passagiere und 500 Besatzungsmitglieder. Die Pläne sehen demnach unter anderem vor, die Autodecks auf Decks 2 und 3 in eine riesige Casinolandschaft zu verwandeln und alle Passagierkabinen auf Decks 4, 5, 6 und 9 durch ca. 200 luxus-VIP Suites höchsten Standards zu ersetzen. Vier Rolltreppen sollen zusätzlich zu viel größeren Aufzügen und weiteren Treppenhäusern dazu beitragen, die erhöhte Passagierkapaizität zu verteilen.

Es heißt, das bekannte finnische Architektenbüro DeltaMarin aus Turku wurde mit der Umbauplanung betraut. Interior Design International (IDI) aus Seattle, Washington USA, liefert das neue Innendesign sowie die Suiten. IDI gilt als erfahrener Schiffsausstatter für Kreuzfahrt- und Casinoschiffe von Carnival, Holland America und Princess Cruises.

Genauere Informationen über das geplante Einsatzgebiet der FINNJET sollen noch nicht bekannt werden, Gerüchten zufolge wird es aber entweder in Asien, Europa bzw. den Vereinigten Staaten sein. Die FINNJET verbleibt aber zunächst bis auf weiteres in in Freeport, Grand Bahama mit einer Besatzungsstärke von 27 unter der Leitung von Kapitän Branko Skoric. Das Crew-Management betreibt nach wie vor die in Monacco ansässige V-Ships. Weitere Informationen werden voraussichtlich Ende der 45. KW bekannt.

23.10.2006

Im Westen nichts Neues
Neuer Kapitän Sime Vitlov an Bord - SeaContainers meldet Insolvenz nach "Chapter 11" an

 

Finnjet in Freeport. Photo: Sime VitlovPhoto: Sime Vitlov Die Nachrichtenlage rund um die "Ostseequeen in Rente" ist doch eher übersichtlich. Hin und wieder muss Kapitän Sime Vitlov, der seit Mitte September an Bord ist, sein Schiff von einem Pier zum anderen rangieren, vermutlich um Platz für andere Schiffe zu schaffen. Vitlov ist Kroate und hat die Ehre das Erbe von Luciano Lullia anzutreten, der im September nach 3 Monaten an Bord wieder in seine italienische Heimat zurückkehren durfte.

Der Anfang August sich anzudeutende Verkauf des Schiffs ist aus unbekannten Gründen auf den letzten Metern doch geplatzt, und es ist bekannt, dass die Frage des Preises den Verkauf noch immer verzögert. Paul Clark von SeaContainers sprach vor einigen Tagen in einer finnischen Zeitung von potenziellen Käufern aus den USA und auch Finnland. Nähere Angaben machte er jedoch nicht.

Interessanter ist da schon die Betrachtung der aktuellen Lage der SeaContainers Ltd., dessen Aktien vor einiger Zeit vom Handel an der New Yorker Börse suspendiert wurden, da das Unternehmen einigen Kommunikationspflichten nicht nachgekommen ist. Darüberhinaus musste SeaContainers nach dem amerikanischen "Chapter 11" Insolvenz anmelden, was hauptsächlich eine Restrukturierung und einen hoffentlichen Neuanfang für das Unternehmen bescheren soll. Gelingt der Plan jedoch nicht, ist es wahrscheinlich, dass die Finnjet (und Opera, ex Silja Opera) höchstbietend versteigert wird. SeaContainers ist Alleineigentümer der Finnjet Bermuda Ltd., die das Schiff seit Juni besitzt.


Einige Impressionen des Flaggenwechsels im Juni. Fotos: Markus Peltola

Und zu guter letzt noch einige interessante Entwicklungen aus der Ostsee: In Finnland hat der neue Silja Eigner Tallink nun die einzelnen Firmen "Tallink Finland" und "Superfast Finland" in die Silja Oyj Abp zusammengeführt. Dies wird von einigen Beobachtern als erster Schritt zur Eingliederung der Superfast-Schiffe in die Silja Flotte angesehen, da man den Superfast Namen über das Jahr 2007 hinaus vertraglich ohnehin nicht weiter verwenden darf und die Silja Marke auf der Deutschland-Finnland Strecke seit fast 20 Jahren durch die Finnjet etabliert ist. Dazu macht Finnjetweb folgenden (nicht ganz ernst gemeinten) Vorschlag :-)

03.08.2006

Ein Italiener auf einem bahamischen Schiff: GTS FINNJET
Flaggenwechsel erfolgt - Kimmo Kaivanto's Gemälde zurück in Finnland - Verkaufsgerüchte

 

Kimmo Kaivanto's paintings decorated Finnjet's staircase for almost 30 years.The new homeport is Nassau. Photo edit by Mathias Saken Nach Juha Rautavirta's Wechsel auf die Silja Serenade heißt der neue Kapitän der GTS Finnjet nun Luciano Lullia aus dem italienischen Livorno. Ebenso wie die verbleibenden 20 Personen an Bord arbeitet er für die Schiffsbesatzungsagentur V-Ships, die SeaContainers angeheuert hat um die Lücke an Bord zwischen dem Silja Dienst und dem neuen Käufer zu füllen. "Ich fühle mich geehrt diesen Posten auf der alten Lady einnehmen zu dürfen und hoffe das Beste für sie", kommentriert Lullia seinen neuen Arbeitsplatz gegenüber FINNJETweb. Am 15. Juni 2006 hat SeaContainers auf den Bermuda Inseln eine neue Firma gegründet, die einzig und allein dem Zweck dient, das Schiff so lange zu betreiben und unter der bahamischen Flagge zu registrieren, bis es verkauft ist: die "FINNJET BERMUDA Ltd." Der Flaggenwechsel wurde am 20.7. vollendet und "Finnjet's neuer Heimathafen ist jetzt Nassau", wie der italienische Kapitän versichert. Ob er an Bord bleibt oder nicht steht noch nicht fest: "Im Moment arbeitet V-Ships eng mit SeaContainers zusammen, um auch für den neuen Käufer das volle Crew Management anzubieten, wovon dann letztlich mein Platz an Bord abhängt."

Unter den interessierten Käufern tummeln sich unter anderem die amerikanische Discovery Cruises (Florida-Bahamas Kreuzfahrten) und eine in Florida ansässige Casinogruppe. Dennoch liegt der letzte Besuch von kaufinteressierten Vertretern an Bord schon mehr als 6 Wochen zurück und die Besatzung an Bord bekommt ansonsten wenig vom Verkauf mit. Nach der Einschätzung unseres "Finnjetweb-Reporters" in Florida, Bob Kraus, erscheint keine der oben genannten Optionen realistisch.

Als interessantes Detail is noch zu nennen, dass die finnischen Gemälde aus dem Finnjet-Treppenhaus (eingeführt 1977 mit dem Schiff und von Kimmo Kaivanto gemalt um die verschiedenen Facetten der finnischen Natur wiederzugeben) kurz nach der Ankunft in Freeport entfernt und nach Finnland transportiert wurden. Anders als der Rest des Schiffes gehören sie nach wie vor Silja Line. Nach Angaben eines Users des FINNJETweb Forums exisitiert sogar eine Vereinbarung mit dem Künstler, dass die Bilder stets in finnischer Hand bleiben müssen. Nach der Entfernung der Bilder blieb die Wand jedoch nicht kahl: "Wir haben die Wand mit Edelstahlplatten bedeckt, die wir später mit einer hellblauen Spezialfarbe angestrichen haben um den Eindruck einer Textur zu erwecken - und das Ergebnis kann sich sogar sehen lassen", wie uns Lullia offenbart.

Verschiedene Quellen geben uns verschiedene Informationen zum derzeitigen Stand des Verkaufs. Während es Ende Juli hieß, die Finnjet sei verkauft (mit Übergabe an den Käufer im August), so sagt uns Peter Bartleet von Galbraith's London (Schifssmakler), dass das Schiff nun tatsächlich in "private und vertrauliche Verhandlungen" eingebunden sei und man daher derzeit überhaupt nicht imstande sei etwas zu kommentieren. An Bord weiß man nichts von einem Verkauf, wie Lullia sagt, jedoch wisse er von einer Absichtserklärung zwischen SeaContainers und einem potenziellen Käufer. Die jetzt aktuelle Preisregion für das Schiff liegt bei ca. 25 Millionen US Dollar.

17.07.2006

Finnjet auf den Bahamas aufgelegt

 

Die letzten Wochen zeichneten sich nicht gerade durch Gewissheit über den Status der Finnjet aus. Doch dank Bob Kraus, der am Freitag in Freeport war, wissen wir nun bescheid: Die Finnjet ist nicht (wie in einem Gerücht behauptet) verkauft, sondern gehört nach wie vor SeaContainers. Zwar hätte es auch Besichtigungen einer Casinokreuzfahrtgesellschaft gegeben aber mehr auch nicht.

Das Schiff erreichte den Hafen von Freeport am 9. Juni um 10 Uhr morgens. Durch das Verkehrsaufkommen des Hafens konnte das Schiff jedoch erst gegen 13 Uhr festmachen. Kurz nach der Ankunft wurden die Silja-Logos und Schriftzüge entfernt, da das Schiff nun nicht mehr zu Silja Line gehört seitdem die Fährgesellschaft an Tallink verkauft wurde. Die finnische Besatzung ist seit einiger Zeit wieder zuhause und bis auf einige wenige Maschinenexperten wurde sie komplett durch eine internationale Übergangsbesatzung ersetzt, die das Schiff solange hegt und pflegt bis ein Käufer gefunden ist. Bob traf in Freeport am Freitag zufällig 2 Besatzungsmitglieder, beide stammten aus Bulgarien und waren noch nicht an Bord als das Schiff in Baton Rouge war. Nach deren Auskunft soll das Schiff wohl so lange in Freeport bleiben, bis es einen Käufer gibt. Ebenso bestätigten sie, dass der Kapitän aus Italien stammt. Das Schiff soll noch innerhalb des Monats auf "Bahamas" umgeflaggt werden. Als 'Lohn' für ihre Auskunft möchten die beiden auf die Seite kommen, nichts lieber als das! :-)

Alle Fotos: Bob Kraus/Orlando, 14.07.2006. Keine Vervielfältigung oder Veröffentlichung der Bilder durch Dritte ohne Genehmigung.

07.06.2006

"Mission completed": FINNJET auf dem Weg auf die Bahamas!

 

Finnjet's Abfahrt aus Baton Rouge. Photo: Ken FreemanGenau 244 Tage nach der Ankunft in Baton Rouge letzten Herbst fuhr die Finnjet nun am Dienstag Nachmittag wieder "nach Hause", wohin auch immer das nun ist. Die geplante Abfahrtszeit wurde auf 16 Uhr Ortszeit gesetzt und um 16:22 Uhr hieß es dann auch tatsächlich "Leinen Los!". Zunächst musste die Fahrtrichtung durch eine 180-Grad-Drehung mit dem Bug gen Osten auf dem ein-kilometer-breiten Fluss korrigiert werden, und schon konnte die lange Reise entlang des Mississippi-Flusslaufs beginnen. Zwar ist das endgültige Ziel der Reise noch nicht bestimmt; jedoch wird als erstes Freeport auf den Bahamas angelaufen, wo das Schiff in ca. 4-5 Tagen erwartet wird. Die Strömungsgeschwindigkeit des Mississippi liegt bei Finnjet's Abfahrt, festgehalten von einer Verkehrskamera. Photo: Louisiana Department of Transport and DEvelopmentetwa 4 Knoten und darüberhinaus wird sich die Finnjet unter der Leitung von Kapitän Juha Rautavirta mit 4-5 Knoten innerhalb dieser Strömung flussabwärts tasten. Die Finnjet wird New Orleans etwa 12 bis 16 Stunden nach der Abfahrt aus Baton Rouge passieren, d.h. am Mittwoch Nachmittag/Abend. Mein großer Dank gilt Ken Freeman, Tom Cunningham und Warren Schulingkamp für ihr Engagement und die Fotos! Update 08.06.06 Die Finnjet ist scheinbar immer noch nicht an New Orleans vorbei.

>> Eine Galerie mit Impressionen der Abreise und der Mississippi-Fahrt gibt es nun hier

27.05.2006

Das Ende der Charter rückt näher
Schiffsbewohner müssen das Schiff bis zum 4. Juni verlassen haben

Quellen: Juha Rautavirta, LSU Website, Tuomas Nylund

Der achtmonatige Einsatz in Baton Rouge ist nun fast abgeschlossen für die Finnjet - Nächste Woche Sonntag Mittag ist die offizielle Deadline bis wann alle Bewohner ihre Kabinen geräumt haben müssen, wie das LSUHSC auf seiner Webseite bekannt gibt. "LSU's Verpflichtungen im Bezug auf das Schiff halten Sie dazu an, die Räumlichkeiten im selben Zustand zu verlassen wie Sie sie vorgefunden haben. Müll, etc. sollte sorgfältig entsorgt werden bevor Sie ihre Kabine verlassen. Es ist unbedingt erforderlich, die Kabinen bis zur Deadline verlassen zu haben. Jegliche Güter oder Besitztümer, die nach dem 4. Juni in den Kabinen gefunden werden, können nicht zurückgegeben werden. Sollten in Ihrer Kabine Reinigungsarbeiten nötig sein, müssen Sie für die Kosten dafür aufkommen.", informiert die Webseite weiter. Obwohl dieses Datum bereits in einer Woche ist, steht immernoch nicht fest was genau mit dem Schiff passieren wird. Laut Juha Rautavirta, Kapitän an Bord, "wurde noch nichts bestätigt. Es scheinen aber wohl 2000 verschiedene Gerüchte umherzugehen." Tuomas Nylund, ein Sprecher Siljas teilte auf Anfrage mit, dass Finnjet's Charter am 20. Juni auslaufen werde. "Danach sieht die Planung vor, dass das Schiff von Seacontainers übernommen wird.", so Nylund weiter.

Die Silja Opera, ein weiteres Opfer der Flottenverkleinerung, wurde letzte Woche von Seacontainers übernommen. Die Silja Line Logos wurden überpinselt und das Schiff nach Tilbury in Englandin der Nähe von London überführt, wo die Silja Opera nun so lange aufliegt, bis ein Käufer gefunden wird. Da auch andere Seaco Passagierschiffe in Tilbury auf ihre Käufer warten, könnte es sein, dass auch die Finnjet im Juni hierhin überführt wird, wobei dies natürlich reine Spekulation ist und es sich auch die Frage stellt ob "Auflegen" eine 5000 Seemeilen lange Überführung rechtfertigt.

Eine Anfrage bei Seacontainers wurde am Freitag leider nicht mehr beantwortet.

12.02.2006

Von aufsteigenden Gewässern und sich bewegenden Finnjets
Eine Zusammenfassung der Ereinisse der letzten Wochen

Quellen: Juha Rautavirta, Tom Cunningham

Die Zeit schreitet voran und es gibt nicht allzuviel nennenswert Neues von der alten Lady zu berichten. Zumindest verschlechtert sich der Zustand des Schiffes keineswegs laut lokaler Quellen. Die Studenten gehen vorsichtig und verantwortungsvoll mit "ihrem Schiff" um und so sieht es dort auch noch genauso aus wie letzten Oktober als das Schiff ankam. Das genaue Ende des US-Einsatzes wurde nun auf den 20. Juni datiert, in wiefern diese Angabe genau ist, wird die Zukunft zeigen. Was danach passiert ebenfalls.

Während der Wasserstand im Mississippi seit Anfang des Jahres um bis zu 20 Fuß angestiegen ist, kam auch gleichzeitig das Schiff wieder weiter nach oben und nahm vom Anleger aus wieder einigermaßen normale Formen an. In den letzten 2 Wochen jedoch sank der Flusspegel wieder um einige Fuß. Durch die Höhenveränderung um bis zu 6 Meter musste auch die Eingangs-Konstruktion über das Sonnendeck ab- und umgebaut werden. Jetzt können Passagiere und Besatzung das Schiff wieder über die normale Eingangstür auf Deck 5 betreten. "Wir kamen fast so hoch, dass wir schon den Eingang auf Deck 4 hätten benutzen können", erklärt Juha Rautavirta, seines Zeichens Kapitän an Bord. Der Flusspegel im Mississippi wird in den nächsten Monaten jahreszeitbedingt noch weiter ansteigen.

Ende Januar kamen die Finnjet-"Passagiere" sogar in den Genuss einer Schiffsreise, wenn auch dabei das Schiff nur um etwa 200 Meter weiter flussaufwärts bewegt wurde. Mit der Hilfe von 2 Schleppern, was wahrscheinlich mit der starken Strömung zu erklären ist, wurde die Fähre schließlich nach vorne gedrückt.

Der Grund für den Wechsel der Position ist ein Frachtschiff, das den Anleger zum Entladen benötigte. Als interessante Nebensache gilt dabei die Tatsache, dass die MS Kent Mariner aus Rostock kam und von einem finnischen Kapitän gesteuert wurde! Der Frachter beförderte eine Ladung Rigipsplatten.

An Bord selbst hat sich die Lage kaum verändert: die meisten Besatzungsmitglieder stammen von den Philippinen, die Information ist zum überwiegenden Teil in den Händen von Rumänierinnen und Estinnen, die Besatzung zum Betrieb des Schiffes bleibt finnisch. Einzig geöffnete Restaurants an Bord sind das Buffet Silja auf Deck 4 und das Seaside Café auf Deck 6. Die anderen Restaurants sind mit Stromanschlüssen und wireless LAN Hubs eingerichtet und diesen als Arbeitsplätze für die Studenten.

23.12.2005

"Das Schiff erinnert daran, dass du nicht dort bist wo du hingehörst!"
Chartervertrag um 2 Monate verlängert - Galbraith's mit Verkauf beauftragt

Quellen: Businessreport GBR, Helsingin Sanomat, Thomas Grangärd, Turun Sanomat

Finnjet in Baton Rouge. Photo: Ken FreemanSeit numehr zweieinhalb Monaten liegt die Finnjet in Baton Rouge. Sowohl die Besatzung als auch die Studenten haben sich an die Situation gewöhnt, und das können sie auch bleiben: Der Chartervertrag mit LSU wurde um 2 weitere Monate verlängert. Das Schiff wird Baton Rouge nicht vor Anfang Juni verlassen. Bis dahin kann der Wasserstand des Mississippi um bis zu 12 Meter ansteigen, was es für die Finnjet unmöglich machen würde die Brücken auf dem Weg ins offene Meer zu passieren. Nach Angaben von Presseberichten wurde bereits auf der Hinreise nach Baton Rouge die höchste Antenne abgebaut, um eine Kollision mit den Brücken zu verhindern.

Passagiere = Studenten

Ca. 600 bis 700 Studenten nennen die Finnjet derzeit ihr Zuhause. Ihre Unterbringung inklusive Vollpension ist für sie komplett kostenlos. Dies ist auch der Hauptgrund für die große Zufriedenheit mit der Finnjet auch wenn sicherlich nicht alles wie geschaffen ist um dort zu leben. "Das Boot", wie die meisten Bewohner die Finnjet nennen, bietet eine gute Lernatmosphäre und kaum Möglichkeiten der Ablenkung. Rauch- und alkoholfrei sind nichtnur die geschlossenen Bars und Unterhaltungseinrichtungen sondern das ganze Schiff. Aber auch Fernsehen oder Radio hören lohnt sich hier nicht wirklich. "Ich kriege hier einen TV-Sender rein und den braucht man sich gar nicht anzugucken. Das Bordradio bietet genauso wenig Abwechslung, jedesmal wenn ich es anmache kommt Abba!", betont einer der Studenten. Dennoch sind die meisten Studenten zufrieden. "Party machen will hier niemand", sagt ein anderer Student. Tatsächlich übernachten viele der Studenten nur unter der Woche auf dem Schiff, an den Tagen an denen sie sich zu Lesungen und Unterricht in Baton Rouge begeben müssen. Sofern sie die Möglichkeit haben, fahren viele am Wochenende in ihr eigenes Zuhause oder zu Freunden und Familie. Das Schiff zu betreten stellt nach wie vor eine große Erinnerung dar, dass viele Dinge noch bei weitem nicht zur Normalität zurückgekehrt sind.

Ein Teil der Finnjet-Crew July 2005. Foto: Welcome AboardBesatzung

Die Crew an Bord besteht derzeit aus 89 Personen, von denen 65 philippinischer und 21 finnischer Herkunft sind, nur 3 haben eine andere Nationalität. Kapitän Juha Rautavirta begrüßt die Vertragsverlängerung. Gegenüber Helsingin Sanomat sagte er, dass dies ein guter und wertvoller Schlussstrich unter der glänzenden Karriere der Finnjet bei Silja Line sei. Er ist außerdem hochzufrieden mit seinen derzeitigen Passagieren, die bisher keinerlei negative Vorkommnisse verursacht haben. Auch wenn die Besatzung das Schiff innen weihnachtlich geschmückt hat, können viele Bewohner nicht so richtig in Weihnachtslaune kommen, denn ihre Probleme sind noch lange nicht gelöst.

Atlantik

Die Atlantiküberquerung war eine der außergewöhnlichsten Überfahrten in der Geschichte des Schiffs, und da verwundert es kaum, dass Calle Stenius, Chefingenieur an Bord, nicht ohne Stolz erzählt, dass "dies sicherlich die bisher schnellste Transatlantikfahrt eines finnischen Schiffs war." Und tatsächlich, mit nahezu konstanten 24 Knoten fuhr das Schiff über den großen Teich. Bevor die Ostseefähre jedoch auf große Fahrt gehen konnte, mussten noch einige Maßnahmen getroffen werden, wie z.B. der Einbau einer zusätzlichen Inmarsat Satelliten-Antenne auf dem Dach des höchsten Decks. Das Autodeck wurde mit "Zubehör" vollgepackt und Teile der Einrichtung an Bord festgebunden, vorsorglich gegen starken Seegang.

Verkaufsnotizen

Der britische Schiffsmakler Galbraith's (www.galbraiths.co.uk) wurde mit dem Verkauf der Finnjet und weiterer Seacontainers-Schiffe beauftragt, darunter auch Silja Opera, Walrus und SuperSeaCat One. Laut finnischen Presseberichten geht man von einem Verkaufspreis von 13-17 Millionen Euros aus. Dementsprechend gab es bereits einige Anfragen zu nähreren Details des Schiffs. Obwohl das Schiff bis Anfang Juni verchartert ist, kann ein vorzeitiger Verkauf nicht ausgeschlossen werden. In diesem Fall würde der Chartervertrag an die neuen Besitzer übertragen.

30.10.2005

Techno-Nostalgie
Ein Kommentar von Torsten Kathke

Autor: Torsten Kathke

Ein Geständnis; ich hätte nicht gedacht, dass mich so eine Nachricht nostalgisch werden lässt: Die Finnjet, dereinst größtes, schnellstes Passagierschiff der Welt, wird nächstes Jahr nicht mehr fahren.

Absehbar war das schon lange. Die Welt, in die das Schiff mitte der siebziger Jahre hineingebaut wurde, gibt es nicht mehr. Es war die gleiche, in der man anderswo eine überschallschnelle Concorde plante, und in der man noch durch einen Farbfernseher Status zeigen konnte. 1973, das Jahr, in dem der Bau der für damalige Verhältnisse riesigen Fähre - die Titanic war kaum 60 Meter länger - beschlossen wurde, ist das gleiche, in dem ein findiger Zukunftsdenker den Geldautomaten erfand, und in dem Watergate das erste Mal auf dem öffentlichen Radar auftauchte.

Angesichts der Ölkrise war der innovative Antrieb mit Gasturbinen (woher der Namensvorsatz G.T.S. kommt) schnell nicht mehr rentabel. Man behalf sich mit zusätzlichen Dieselmotoren für die langsame Fahrt. Über zwanzig Jahre lang, von 1977 bis 1998 bediente die Finnjet jene Route, für die sie gebaut wurde, von Travemünde nach Helsinki. Später wurde erst der deutsche Hafen nach Rostock verlegt und Talinn als Zwischenstopp angelaufen, dann schließlich Helsinki durch St. Petersburg ausgetauscht. Aber sie fuhr weiter.

Der besondere Charme des äußerlich nicht unbedingt eleganten Schiffs lag für den Mitfahrer nicht zuletzt in den zahlreichen kleinen Besonderheiten und Details des Erlebnisses Finnjet-Fahrt begründet. Das Wissen, so schnell unterwegs zu sein wie sonst kaum einer auf See, das Klirren der Flaschen im Duty-Free Shop, die Vibration des Decks bei voller Fahrt, die vielsprachigen Ansagen, untermalt von Francis Lais Kitschklassiker "Un homme et une femme", Signaturstück der Silja Reederei, die das Schiff seit 1986 betrieb. Jedesmal schlug man sich am Skandinavischen Buffet den Bauch voll, umrundete das Deck mehrmals um sich in den Fahrtwind lehnen zu können, kaufte nützliche und sinnlose Dinge in den Geschäften. Einen Revell-Modellbausatz des Schiffs etwa, Kugelschreiber und Aufkleber, Bücher, Postkarten, finnische Designklassiker in Glas, billige Schlüsselanhänger und Stofftiere. Als Kind schaute man sich beim Abendessen die Tischnachbarn genau an, um sie dann während der restlichen Reise wieder aus der Menge herauspicken zu können. Das alles gehörte dazu, das alles blieb hängen.

Finnjet in Baton Rouge. Photo: Ken FreemanIch weiß nicht mehr genau, wann ich das letzte Mal ihre resonanten Metalltreppen ins Autodeck hinabstieg um kurz darauf an Land chauffiert zu werden. Zuletzt gesehen habe ich sie im Sommer 2003 bei der Einfahrt nach Helsinki, eine ihrer letzten. Jetzt liegt das gestrigtechnische Meisterwerk, noch 2004 frisch renoviert, als Hotelschiff in Louisiana und beherbergt Studenten der vom Hurrikan Katrina zerstörten LSU Medical School. Gerne wäre ich einmal auf diesem Schiff über den Atlantik gefahren. Nur knapp 30 Besatzungsmitglieder werden das von sich sagen können. Die Reederei ist in Geldnöten, und bevor das Schiff endgültig verkauft wird, liegt es nun im humanitären Einsatz in Baton Rouge. Was die Zukunft bereit hält, weiß noch niemand. Aber, egal ob sie nächstes Jahr in der Karibik kreuzt, wieder in die Ostsee zurück kommt, oder im Mittelmeer griechische Ferieninseln verbindet, eine Bitte hätte ich: Ändert nicht ihren Namen. Denn der ist Geschichte.

Irgendwo im Hafen von Baton Rouge wird demnächst wohl zum letzten Mal "Un homme et une femme" verhallen. Godspeed, alte Dame. Vielleicht bis irgendwann.

Torsten Kathke, www.lebenoderso.de

10.10.2005

FINNJET nimmt "Hotelbetrieb" auf
Erste Studenten sind an Bord

Quellen: LSUHSC Website, AFP

Finnjet in Baton Rouge. Photo: Ken FreemanAm vergangenen Mittwoch Nachmittag erreichte die Finnjet Baton Rouge. Zwar war das Wetter unterwegs prima, dennoch wurde die Fahrt von der US-Coast Guard Inspektion vor Eintritt in die US-Amerikanischen Gewässer um etwa 2 Tage aufgehalten.

"Die ganze Besatzung ist über das alles hier sehr aufgeregt", sagte Håkan Fagerström gegenüber AFP, der während der Liegezeit in Baton Rouge wohl einer der beiden Kapitäne an Bord sein wird. Während des Einsatzes in Louisiana werden Speisesääle zu Mensas und ein Restaurant wird zum Hörsaal. Der Ocean Club auf Deck 6 wird zum Schulraum umfunktioniert. Unterdessen hat man sich seit der Ankunft auch um Lebensmittelzulieferer und Wäschereien und um die Einhaltung lokaler Vorschriften gekümmert.

Auch die Louisiana State University hat mittlerweile genauere Infos herausgegeben. So gehen z.B. heute am 10. Oktober die Studenten an Bord, morgen folgen die Professoren, Dozenten und Mitarbeiter. Die Boardingzeiten sowie die Kabinennummern bekamen die Anwärter ber email zugeschickt. Auf dem Hafengelände dürfen sich ab sofort nurnoch mit Photo-ID-Karten ausgestattete Menschen aufhalten. Polizisten der Universität werden der Bereich um das Schiff absichern. Ein spezieller Parkplatz in der Nähe des Schiffs wird mit einem Bus-Shuttle mit dem Liegeplatz verbunden, ebenso wie es Bus-Shuttles zu den weiteren Unterrichtsstätten in Baton Rouge geben wird. Während man darauf hinweist, dass die Bewohner aus Platzgründen nur maximal 2 Gepächstücke mitnehmen dürfen ist die Mitnahme von Kindern und Haustieren an Bord nicht gestattet.

Studenten und dessen Angehörige (die von der LSU autorisiert werden müssen) wohnen an Bord kostenlos. Professoren und höhere Verwaltungsbeamte bezahlen für eine Seaside-Kabine auf den 3. bis 6. Decks 300$ pro Kabine und Monat. Die Commodore Kabine kostet 450$ pro Monat und Kabine. Anderes Personal zahlt 150$, wahrscheinlich für eine Innenkabine, ebenfalls pro Monat und Kabine. Alle diese Preise und auch die kostenlosen Studentenunterbringungen beinhalten ein einfaches Frühstück und Abendessen im Kantinen-Standard. Weitere Mahlzeiten, Getränke und Snacks können auf eigene Kosten ebenfalls an Bord erworben werden. Die Gebühren werden ab dem 1. November erhoben und sollen nicht als Gebühr für die Kabine sondern als Servicepauschale für Mahlzeiten etc. an Bord angesehen werden.

In den "Guidelines" (Richtlinien) für die Studenden und Bediensteten wird nochmal im Detail darauf eingegangen woran sich die künftigen Bewohner zu halten haben. So wird zum Beispiel ein Verstoß gegen den von Silja Line aufgestellten "Vertrag zur Notfall-Behausung", die "Sicherheitsbestimmungen" oder die "Schiffszugangs-Abmachung" (von der Universität) mit einem permanenten Hausverbot auf dem Schiff und eventuellen weiteren Schritten geahndet. Desweiteren wird auf die Rolle des Kapitäns eingegangen, der das letzte Wort auf dem Schiff hat. Die US-Bestimmungen verlangen auch, dass jeder Bewohner der Fähre an einem theoretischen und praktischen Sicherheitstraining teilnimmt. Alkohol wird an Bord nicht ausgegeben und ist nur in geringen Mengen in den Kabinen gestattet. Wie am Flughafen auch, wird das Gepäck vor Betreten des Schiffs durchleuchtet. Besucher sind zunächst weder auf dem Schiff noch im Hafen gestattet. Zum Schluss weist die Universität noch darauf hin, dass an Bord 220V aus den Steckdosen kommen und dass amerikanische Geräte die auf 110V Basis arbeiten auch mit entsprechenden Adaptern an Bord nicht ohne weiteres funktionieren.

>> Guidelines for LSUHSC Students, Faculty and Staff housed on the Finnjet <<

05.10.2005  

Sie ist da! Finnjet kommt in Baton Rouge an
Erstes Foto des Schiffs natürlich hier im FINNJETweb!

Quellen: eigene Recherche

 

Vor gut einer Stunde, am 5. Oktober um 14:55 Uhr Ortszeit kam die FINNJET endlich in Baton Rouge an. Die Ankunft des Schiffes war ursprünglich bereits für den 2. Oktober geplant, warum man dies letztendlich nicht einhalten konnte weiß ich momentan leider noch nicht. Heute Nacht gegen 1 Uhr Ortszeit hatte die Finnjet bereits New Orleans passiert. Die Weiterfahrt bis Baton Rouge entlang des 116 Seemeilen langen Flusslaufes dauerte somit gut 14 Stunden. Seit der Abfahrt in Rostock sind 15 Tage vergangen. Insgesamt betrug die Streckenlänge von Rostock über Ponta Delgada und Freeport bis nach Baton Rouge knapp 6.000 Seemeilen, die Finnjet hat damit ihre erste Transatlantikreise problemlos gemeistert. Alles weitere werde ich veröffentlichen sobald es mehr gibt.

30.09.2005

Baton Rouge macht sich bereit
Details über Finnjet's Verbleib bekanntgegeben - 75.000$ pro Tag

Quellen: LSU, PR Newswire, The Daily Reveille, NOla.com

FINNJET im Ärmelkanal. Photo: SeaContainersFinnjet im Ärmelkanal. Photo: SeaContainersIn diesen Tagen legt die Finnjet aller Wahrscheinlichkeit nach auf den Bahamas an, nachdem sie die eigentliche Atlantiküberquerung erfolgreich hinter sich gebracht hat. Aufgrund von fehlenden Informationsquellen und Schiffs-Info-Systemen auf den Homepages der Häfen können wir leider noch keine genaueren Infos über die Stops auf den Azoren and den Bahamas geben.

Sicher ist, dass die FINNJET am 21. und 22. September den Ärmelkanal passiert hat. Am 22. hat SeaContainers einen Hubschrauber samt Fotograf losgeschickt um Luftaufnahmen des Schiffes zu machen (siehe links und rechts). Die erwartete Ankunft in Baton Rouge wurde nun auf den 3. Oktober verlegt. Am Dienstag, den 4. Oktober werden die ersten Studenten und Dozenten an Bord gehen.

Die Beschaffung der Genehmigung für das Schiff in Port Allen in der Nähe der USS Kidd zu parken war nicht eine der einfachsten Aufgaben. Laut der Louisiana State University waren Verantwortliche der Hafengesellschaft in Baton Rouge zunächst zögerlich und sahen Probleme mit Abwasser, Strom und Sicherheitsangelegenheiten. "Während es am Anfang einige Missverständnisse über die Absprachen gab wie das Schiff nach Baton Rouge kommen soll, zeigten sich die Hafenangestellten sehr kooperativ was die Planung der Benutzung des Anlegers betrifft, welcher komfortablen und sicheren Zugang für unsere Studenten, Dozenten und Bediensteten zum Schiff gewährleisten wird.", sagte Ray Lamonica, Generalberater der LSU gegenüber PR Newswire. Außerdem betonte er die Wichtigkeit der Hilfe von Gouverneurin Kathleen Blanco. Sie und ihre Mitarbeiter waren "sehr hilfreich" bei der Organisation der Charter.

Der Bedarf an Wohnraum war so immens, "dass der Fortbestand der Fakultät in Frage gestellt war.", so Lamonica weiter. Hätte es diese Möglichkeit nicht gegeben, wären viele Studenten und Dozenten in andere Staaten gegangen und die Konsequenz wäre die Schließung der Louisiana State University für ein Jahr. Da Baton Rouge bis oben hin belegt ist mit Evakuierten, war es unmöglich Platz für 1.700 Studenten und Mitarbeiter zu finden. Finnjet war die einzige Möglichkeit für die LSU schnell große Mengen an Wohnraum für ihre Leute zur Verfügung zu stellen.

Die Ccharter kostet die Louisiana State University 75.000$ pro Tag, was sich auf bis zu 30 Millionen Dollar für Silja Line addiert, sollte der Vertrag auf ein Jahr verlängert werden. Dieser Betrag wird zunächst aus dem Jahresbudget der Universität (3,5 Mrd US$) bezahlt und später durch die Federal Emergency Management Agency (FEMA,

FINNJET in Baton Rouge
29./30.09.05
Halt in Freeport oder Nassau
01./02.10.05
Voraussichtliche Ankunft an der Flussmündung des Mississippi
03.10.05
Voraussichtliche Ankunft in Port Allen, in der Nähe der USS Kidd.
04.10.05
Studenten, Dozenten und Bedienstete gehen an Bord

also die Staatliche Krisenschutzbehörde) rückvergütet. Neben der Finnjet plant die LSU auch noch 400 "mobile Heime" auf ihrem River Road-Anwesen aufbauen zu lassen, welche für je 65.000$ pro Jahr und Haus gemietet werden. Laut einem Sprecher werden die zukünftigen Bewohner der Finnjet und der mobilen Einheiten um einen "minimalen" Betrag gebeten, über dessen Höhe noch nicht entschieden sei. Die Gesamtzahl der Menschen, die an Bord sein werden liegt zwischen 1000 und 1400, was bedeutet, dass die Budget Class Kabinen leer bleiben. Frühstück und Abendessen werden an Bord ebenfalls angeboten und sollen zum Bordpaket für jeden "Passagier" dazugehören. Dennoch werden auf der Finnjet keine Vorlesungen stattfinden, für diesen Zweck hat die LSU Platz im Konferenzzentrum des Pennington Biomedical Research Center gefunden. Ein Bus Shuttle wird zwischen der Finnjet und dem Research Center pendeln und die Studenten von und zu den Vorlesungen bringen. Das Autodeck wird in Baton Rouge ungenutzt bleiben; Parkraum wird es vor dem Anleger geben. Den neusten Stand und die neusten Entwicklungen gibt es wie gewohnt im FINNJETweb Forum!

Verwandte Links: PR Newswire - The Daily Reveille

22.09.2005

Mit 25 Knoten nach Amerika - FINNJET hat Europa verlassen
Am Dienstag verließ die FINNJET Rostock - 2 Zwischenstops auf dem Weg ins Katastrophengebiet

Quelle: Magnus Slotte, eigene Recherche
Vorläufiger Zeitplan
20.09.05
Um 15:07 legte das Schiff zum vorerst letzten Mal in Rostock ab. Abends Durchfahrt der Öresund-Brücke
21.09.05
Skagerrak und Nordsee
22.09.05
Passage des Ärmelkanals
23.09.05
Atlantik
24.09.05
Gegen Mittag Ankunft in Ponta Delgada, Hauptstadt der Inselgruppe der Azoren. 12 Stunden Aufenthalt zum Tanken etc.
25.09.05- ~29.09.05
Tage auf dem Atlantik
~29.09.05
Ankunft in den Bahamas (Nassau?), 12 Stunden Stop zum Tanken etc.
~30.09.05
Ankunft im Golf von Mexico
01.10.05
Ankunft im Mississippi-Delta, Beginn der 160 km langen Fahrt entlang des Mississippi
02.10.05
Ankunft in Baton Rouge, Beginn der 6+ monatigen Charter an das Lousiana State University Heath Sciences Centre


Entfernung der Heckklappen-VerlängerungUm 15:07 Uhr war es am Dienstag soweit: "Leinen los" hieß es zum letzten Mal für die GTS FINNJET in Rostock. Geplant war die Abfahrt schon für 12 Uhr. Nach Tankstops auf den Azoren und den Bahamas wird das Schiff am 2. Oktober in Baton Rouge erwartet.

Zuvor wurde das Schiff, das am Montag seine letzte reguläre Fahrt sang- und klanglos in Rostock beendet hatte für den Einsatz in New Orleans fertig gemacht. So wurden zum Beispiel am Montag Nachmittag nach einer Drehung des 33.000-Tonners die Verlängerungen der Heckklappe abmontiert. "Die brauchen wir in Baton Rouge nicht da es dort ohnehin keine Autorampe gibt", so Kapitän Slotte auf Anfrage. Später wurden die Platten auf dem Autodeck abgelegt und für die Ozean-Reise verzurrt. An Bord wurden alle Spielautomaten, der Geldwechsler, die Cola-Automaten und Foto-PCs entfernt, einiges davon war bereits auf der letzten Reise von Keine Spielautomaten und auch keine Foto-Terminals.Tallinn nach Rostock verschwunden. Mit einer 50%-Rabatt-Aktion hatte Silja in den letzten Tagen versucht Restbestände des SeaShops zu verkaufen.

Am Dienstagmorgen liefen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Das Schiff konnte nur über das Autodeck betreten werden und entsprechend viel war hier auch los. Große Teile der Service-Crew, die das Schiff bis ca. 12:30 verlassen haben mussten, sammelten sich draußen auf der Autorampe und warteten auf ihre Busse und Taxen, die sie entweder zu den Flughäfen Berlin-Tegel, Hamburg oder zum Hauptbahnhof in Rostock brachten. Die große Abschiedsparty der Schiffsbesatzung und einiger landseitiger Silja Mitarbeiter aus Rostock vom Vorabend stand einigen ins Gesicht geschrieben, einige schienen immernoch zu feiern, hatten doch nicht wenige selbst um 10 Uhr noch eine Bierdose oder Ähnliches in der Hand :-)

Besatzungsteile warten auf ihre BusseDie "kastrierte" HeckklappeAuf der Brücke dagegen Hochbetrieb: Neben Kapitän Slotte und seinem ersten Offizier Seppo Ylitalo war auch der neue Kapitän Rautavirta auf der Brücke, der sich auf der Transatlantikpassage mit Slotte als Kapitän abwechseln wird. Auch einige andere Silja Mitarbeiter waren auf der Brücke anzutreffen, unter ihnen Mario Dammann, der Stationsmanager in Rostock, der für seine 2 orangenen Spezial-T-Shirts mit allen möglichen Unterschriften von Besatzungsmitgliedern, Kollegen aus Rostock Letzte Drehung am Vormittagund FINNJET-Stempeln noch eine Unterschrift von Kapitän Slotte ergattern wollte. Daneben der Lotse und noch weitere Besucher, die Slotte zum Abschied eine Sachertorte gebacken hatten. Aber auch Frauke Werner, die Leiterin des Rostocker Silja-Abfertigungsbüros ließ sich die Chance nicht nehmen und kam noch einmal auf die Brücke. Verständnis für die Entscheidung die Route einzustellen hat man in Rostock indes nicht. Die Auslastung sowohl was die Passagierzahlen angeht als auch des Autodecks sei sehr gut gewesen, versicherte mir auch Mario Dammann. "Es ist sehr schade, dass man das hier einfach so einstellt!", so Dammann weiter. Über all dem liegt natürlich auch die Unsicherheit darüber was mit ihren Arbeitsplätzen passieren wird. "Für mich sieht es schlecht aus.." war hier und da zu hören. Zwar wird das Silja Büro in Lübeck weiter existieren, ein Fortbestand von Verbindungen der Silja Flotte nach Deutschland ist allerdings unwahrscheinlich.

Gegen 11:30 drehte die Finnjet erneut, damit einerseits wieder Gabelstabler, LKW etc. auf das Autodeck fahren konnten und andererseits um Frischwasser zu tanken, der Anschluss dafür ist in Rostock nunmal so gelegt, dass das Schiff mit der Steuerbordseite anlegen muss um Wasser aufnehmen zu können. Die geplante Abfahrtszeit wurde nun für 13 Uhr angesetzt.

FINNJET

Der Weg nach Baton Rouge:

Teil 1: Rostock - Ponta Delgada


Teil 2: Ponta Delgada - Nassau


Teil 3: Nassau - Baton Rouge

Die FINNJET-Route über den Atlantik beinhaltet 2 Stops, zunächst in Ponta Delgada, der Hauptstadt der Inselgruppe der Azoren. Dort wird die Finnjet am 24. September nach einer 4-tägigen Fahrt durch Skagerrak, Nordsee und der Ärmelkanal eintreffen. In der Azorenhauptstadt hält das Schiff für 12 Stunden, in denen man die Treibstoff- und Frischwassertanks wieder auffüllt und weitere Vorräte für die Weiterreise aufnimmt. Nach ungefähr 5 weiteren Tagen werden die Bahamas erreicht, hier wird wohl in Nassau ein ähnlicher Stop eingelegt wie in Ponta Delgada. Die typische Reisegeschwindigkeit während der gesamten Reise (außer in der Ostsee und im Mississippi) wird 24-25 Knoten betragen (1 Diesel und 1 Turbine). Von den Bahamas aus dauert die Weiterreise dann nurnoch 3 Tage, wobei allein die Fahrt entlang des Mississippi bis Baton Rouge ca. 24 Stunden dauern wird. Genaueres über den Liegeplatz in Baton Rouge wusste man an Bord noch nicht. Aktuellen Presseberichten zufolge besteht die Möglichkeit den Chartervertrag auf maximal ein Jahr zu verlängern. In Baton Rouge selber werden große Teile der Maschinenbesatzung und vor allem fast die komplette Hotelleriebesatzung an Bord sein, die auch schon dieses Jahr und großteils letztes Jahr auf dem Schiff waren. Es bleibt also zu hoffen, dass die fleißigen Philippinos der Reinigungscrew an Bord auch in Baton Rouge dafür sorgen, dass das Schiff sauber und gepflegt bleibt.

Entleerte Müllcontainer werden an Bord gehievtUm ca. 12:45 war das ganze Schiff wie leergefegt. Aus einigen Kabinen hörte man noch die angelassenen Radios, hier und da offene Türen zu beleuchteten Räumen. Aber dennoch kein Mensch weit und breit bis auf uns drei Finnjet-Fans, Martin Rogge, Helge Kleinschmidt und meine Wenigkeit :-) Kurze Zeit später dann die Durchsage von der Brücke, dass alle Besucher und Personen, die nicht mitfahren werden das Schiff bitte in den nächsten 10 Minuten verlassen mögen, was wir natürlich brav gemacht haben. Auf dem Autodeck war es dann wieder vorbei mit der Einsamkeit, hier fuhren immernoch alle möglichen Gefährte durch die Gegend und am Wäsche LKW wurde sogar noch an der Rampe rumgeschweißt! Draußen deutete dann allerdings nichts auf eine schnelle Abfahrt hin, es wurden immernoch alle möglichen "Silja RoRo" Trailer verladen und Rautavirta kam mindestens 2 mal mit einem "FINNJET-Fahrrad" aus dem Autodeck gefahren. Was er hier noch gemacht hat weiß ich nicht. Gegen 13:30 wurde schließlich die Bugrampe geschlossen, Die Klappe jedoch nur zu ca. 2/3. Und dabei blieb es bis man schließlich um ca. 15:05 endlich Bewegung sehen konnte. Die Turbinen wurden eingeschaltet und nach einigen Minuten waren auch die Leinen gelöst, die FINNJET startete nun also zum letzten Mal von Rostock. Mit einem letzten Winken von der Brückennock zu den wenigen verbliebenen Menschen hier am Anleger 54 glitt das Schiff langsam rückwärts auf den Breitling, drehte dort zum letzten Mal und fuhr anschließend den Seekanal entlang und raus in die weite Welt... Zurück blieben neben uns noch eine handvoll Silja Leute, an der Rampe noch vereinzelte Bolzen und Muttern mit denen die Heckklappenteile angebaut waren, ein paar zerknickte Kabinenschlüssel, "Robert's Coffee" Becher und jede Menge leerer Dosen und Flaschen. Am Terminalzelt wurde schon am Morgen die "Silja Line" Folie entfernt. Weiter weg konnte man schließlich die Finnjet hören wie sie ihr Nebelhorn 3x betätigte um diejenigen zu grüßen, die auf den Hafenmolen das Schiff verabschiedeten. Fotos: Mathias Saken und Helge Kleinschmidt. Die großen Versionen davon und mehr wird es bald in der Bildergalerie geben!

Letzte FINNJET-Abfahrt ab RostockLetzte FINNJET-Abfahrt ab RostockLetzte FINNJET-Abfahrt ab Rostock

16.09.2005

GTS FINNJET nach New Orleans als Notunterkunft
Letzte Rundreise zwischen Rostock und St. Petersburg abgesagt - Abfahrt in die USA am 20. September

Quelle: Silja Line

 

FINNJET nach Amerika
15.09.05
Letzte Rundreise-Abfahrt von Deutschland (Rostock)
17.09.05
Letzte Abfahrt aus Russland
18.09.05
Letztes Anlaufen Estlands
19.09.05
Um 12:00 Uhr letztes Einlaufen in Deutschland, die letzten 500 Passagiere verlassen das Schiff
20.09.05
Saison-Nachbereitung und Vorbereitungen für die Transatlantik-Reise an Bord, am späten Nachmittag Abfahrt nach Baton Rouge, USA
21.09.05- 01.10.05
Tage auf See
02.10.05
Ankunft in Baton Rouge, Beginn der 6+ monatigen charter an das Lousiana State University Heath Sciences Centre

Die Pläne verändern sich täglich und so hat Silja Line heute eine Pressemitteilung herausgegeben, nach der man einen Chartervertrag für die Finnjet über mindestens 6 Monate unterschrieben hat. Das Schiff wird im Hurrikan-Katastrophengebiet um New Orleans stationiert und als Notunterkunft dienen. Die Abfahrt in Rostock ist am 20. September am späten Nachmittag.

Die Ankunft in Baton Rouge wird für den 2. Oktober erwartet. Die Pläne das Schiff in Falmouth aufzulegen wurden kurzfristig verworfen und die Finnjet wird somit Europa mitsamt 22 Besatzungsmitgliedern für die fast 2-wöchige Überfahrt nach Amerika verlassen. Die letzte Rostock-St. Petersburg Rundreise wurde kurzfristig abgesagt! Weitere Details werden wir sicherlich nachreichen, links habe ich nun eine aktualisierte Zeitleiste eingefügt und unten folgt die offizielle Pressemitteilung von Silja Line Deutschland.

Den aktuellsten Stand gibt es wie gewohnt im FINNJETweb-Forum!

Umstrukturierung bei Silja Line in Deutschland

Silja Line setzt in Zukunft verstärkt auf Kerngeschäft / GTS Finnjet wird 2006 nicht mehr verkehren / Gasturbinenfähre demnächst nach New Orleans

Nach 28 Jahren im Dienst wird die Gasturbinenfähre GTS Finnjet am 19. September 2005 zum letzten Mal in Rostock einlaufen. Die finnische Reederei Silja Line hat einen Chartervertrag für zunächst sechs Monate mit dem „Louisiana State University Health Sciences Centre“ abgeschlossen, um dem LSUHSC als Notunterkunft zu dienen.

Nach diesem Einsatz wird die GTS Finnjet jedoch nicht wieder ihren regulären Dienst aufnehmen. Die stark gestiegenen Treibstoffpreise, die negativen Folgen für den Schiffsverkehr durch die EU-Erweiterung und das Überangebot an Schiffskapazität in der nördlichen Ostsee haben die Entwicklung im Ostseeverkehr negativ beeinflusst. Neben Silja Line haben viele andere Ostseereedereien negative Halbjahresresultate vorzuweisen. Um die Profitabilität der Reederei Silja Line wieder ins Positive zu kehren, wird ein Umstrukturierungsplan erarbeitet. Dieser Plan sieht unter anderem vor, dass die GTS Finnjet aus dem Ostseeverkehr gezogen und aufgelegt wird, um dann wahrscheinlich zum Verkauf angeboten zu werden.

Silja Line wird sich in Zukunft verstärkt auf ihr Kerngeschäft konzentrieren. Demnach wird die Reederei auch auf dem kontinentalen Markt vor allem auf die Verbindungen zwischen Schweden und Finnland sowie Estland und Finnland setzen. Außerdem wird sie in Kooperation mit Partnern an der Stärkung des so genannten Durchgangsverkehrs von Deutschland nach Finnland arbeiten und sich vermehrt auf Air/Sea-Kreuzfahrtangebote konzentrieren. Zudem sind Anfang 2006 aufwändige Renovierungsarbeiten an den Schiffen der Route Stockholm - Helsinki geplant, um den Standard an Bord weiter zu erhöhen.

Passagiere, die für den 19. September 2005 eine Kreuzfahrt mit der GTS Finnjet gebucht haben, werden von Silja Line persönlich kontaktiert. Die Reederei wird alles tun, um den Passagieren Alternativen anzubieten. „Wir bedauern, dass die GTS Finnjet früher aus dem Verkehr genommen wird und entschuldigen uns bei den Gästen, deren Urlaub von den Stornierungen betroffen ist, aber jeder Tag in New Orleans ist wichtig“, so Matti Orama, Geschäftsführer der Silja Line GmbH.

Das in Espoo bei Helsinki ansässige finnische Unternehmen Silja Line ist mit jährlich etwa 5,1 Millionen Passagieren und rund 132 000 Frachteinheiten eine der führenden Reedereien im Ostseeraum. Durch die aus insgesamt zwölf Schiffen bestehende Flotte verfügt Silja Line über eines der leistungsstärksten und dichtesten Liniennetze in der Ostsee.


Weitere Informationen:
Silja Oy Ab
Tuomas Nylund, Senior Vice President
Tel. +358 9 180 4447
Fax +358 9 180 4452
E-Mail: tuomas.nylund@silja.com

Silja Line GmbH
Matti Orama, Geschäftsführer
Tel. +358 9 180 4408
Fax +358 9 180 4600
E-Mail: matti.orama@silja.com

08.09.2005

GTS FINNJET verlässt die Silja Flotte - Eine Ära geht zuende
SeaContainers kündigt umfassende Umstrukturierungen an - 22. September letzte Fahrt

Quellen: Silja Line, Tuomas Nylund, Turun Sanomat, Magnus Slotte, Fairplay online

Manchmal gehen Dinge schneller als man erwartet. Und so habe ich bereits jetzt die Aufgabe eine "Horrornachricht" für die Finnjet-Fans zu verbreiten, die für mich doch überraschend plötzlich kam. Aber es ist trotzdem wahr: Die GTS FINNJET beendet am 23. September in Rostock vorerst ihre fast 30-jährige Ära auf der Ostsee! Nach dem planmäßigen Ende der Sommersaison wird das Schiff in Falmouth/England aufgelegt. Pläne für die Zukunft des Schiffes gibt es nicht. Sie wird nicht in Silja Line's Flotte zurückkehren und SeaContainers, die Silja Eignerfirma wird mit der Instandhaltung des Schiffes betraut.

Gerade einmal ein Jahr und 3 Monate ist es her, da eröffnete Silja Line mit der FINNJET eine neue Route. Vor einem Jahr stellte sich schließlich heraus, dass der Markt zwischen Deutschland und Russland bei weitem überschätzt wurde. Die neue Route wurde zur Saisonstrecke erklärt. Dank gesenkter Preise und verbessertem Marketing konnte Silja dieses Jahr eine zufriedenstellende Auslastung erzielen. Doch das reicht nicht, denn SeaContainers und Silja Line stecken in finanziellen Schwierigkeiten. Gestiegene Treibstoffkosten und eine veränderte Marktsituation setzten dem Konzern zu - Silja Line fuhr in den vergangenen 12 Monaten starke Verluste ein. Um diesem Trend entgegenzukommen leitet Silja nun Maßnahmen ein um den Fährbetrieb wieder profitabel zu machen, Verluste fuhr man übrigens nicht nur auf der Finnjet ein. So hat man sich Ende August dazu entschlossen die Finnjet mit dem Ende der Saison außer Dienst zu stellen und nächstes Jahr aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr einzusetzen. "Die neue Route hat sich leider nicht als profitabel herausgestellt, nicht über das ganze Jahr und nicht einmal in der Hochsaison. Wir können versichern, dass wir alle alternativen Geschäftsmodelle und Routen untersucht und durchgerechnet haben. So sentimental wie wir auch mit der alten Lady sein mögen, die kalten Zahlen sprechen klar gegen sie", so Tuomas Nylund von Silja Finnland gegenüber FINNJETweb. Dieses Jahr werden etwas über 80.000 Passagiere mit der Finnjet gereist sein, das bedeutet eine deutlich bessere Auslastung als noch vor einem Jahr. Nach Buchungsstand vom 2.9. werden am 23. September ca. 500 Passagiere in Rostock von Bord gehen, danach bleiben der Besatzung 2 Tage um das Schiff fertig zu machen für die Reise nach England. Am 25. September am späten Abend wird die FINNJET aus Deutschland womöglich zum letzten Mal

Die letzten Tage der Finnjet bei Silja Line
19.09.05
Letzte Rundreise-Abfahrt von Deutschland (Rostock)
21.09.05
Letzte Abfahrt aus Russland - Teile der Besatzung gehen von Bord
22.09.05
Letztes Anlaufen Estlands, Kapitän Slotte kommt an Bord
23.09.05
Um 12:00 letztes Anlaufen Deutschlands, die letzten 500 Passagiere gehen von Bord
24.09.05
Saison-Nachbereitung und Vorbereitungen für die England-Reise an Bord
25.09.05
Die letzten nicht benötigten Besatzungsmitglieder gehen von Bord, abends letztes Auslaufen aus Deutschland nach Falmouth
26.09.05
Tag auf See
27.09.05
Tag auf See
28.09.05
Tag auf See
29.09.05
Ankunft in Falmouth gegen 10:00 Uhr morgens, nach letzten Vorbereitungen für das Auflegen verlassen die letzten Silja Mitarbeiter das Schiff. Die Verantwortung trägt von nun an SeaContainers!

auslaufen, genauere Zeiten werden wir noch nachreichen. Nach einer 4-tägigen Reise durch das Skagerrak und die Nordsee wird das Schiff mit einer Restbesatzung von ca. 20 Personen am 29. September um 10 Uhr morgens in Falmouth eintreffen. Die Turbinen werden hier bis auf die Manövrieraktivitäten nichtmehr zum Einsatz kommen. Wo das Schiff dort genau aufgelegt wird, werden wir auch noch in Erfahrung bringen. In Falmouth geht das Schiff vermutlich in die Flotte von SeaContainers über. Die SeaCo, seit einigen Jahren Alleineigentümer der Silja Reederei besitzt bereits die Schiffe, wird aber hiermit auch direkter Betreiber der Finnjet. FINNJETweb wird diese vorerst letzte Reise des Schiffs verfolgen und dokumentieren, dazu werden in Rostock beim Auslaufen Martin Rogge und Helge Kleinschmidt dabei sein, in Falmouth wird Paul Byrne das Schiff erwarten und fotografieren. "Der Plan für das Auflegen ist noch nicht komplett ausgearbeitet. Wir stecken noch in Gesprächen mit der Crew über den Einfluss der Routeneinstellung auf deren Arbeitsverträge, aber das Auflegen wird viel weniger kosten als in Rostock letzten Winter", so Nylund weiter. In der Tat kostete das Auflegen des Schiffes letzten Winter annähernd 6 Millionen Euro. Auf die Frage hin, ob die letzte Fahrt nach Rostock in irgendeiner Weise als etwas besonderes gewürdigt werden solle, ließ Nylund wissen, dass es bisher keine Planungen in dieser Richtung gebe, man sich darüber allerdings auch noch keine Gedanken gemacht habe.

Gegenwärtig informiert auch Silja Deutschland bereits Bus-Reiseveranstalter darüber, dass die Finnjet "nächstes Jahr sehr wahrscheinlich nicht fahren wird". In der Öffentlichkeit scheint sich Silja Deutschland ebenso wie Silja Estland allerdings noch nicht zu den Planungen aus Finnland äußern zu wollen.

Die Besatzung wird wahrscheinlich - sofern möglich - auf anderen Schiffen der Silja-Flotte eingesetzt, für das internationale Service-Personal der Finnjet gibt es bei Silja allerdings keine Zukunft. Insgesamt werden bei Silja Line im Zuge des Aktionsplans laut Fairplay bis zu 400 Stellen gestrichen. Ebenfalls wurden die beiden Optionen für den Bau neuer RoPax-Schiffe gestrichen und auch der Frachtableger des Silja Konzerns "SeaWind Line" wird sich von Schiffen trennen. Gerüchten zufolge wird sogar darüber nachgedacht die Silja Opera zu verkaufen.

Wer weiß wann das Schiff wieder in Fahrt kommt nach dem 29. September, es bleibt zu hoffen, dass sich ein guter Käufer finden lässt und SeaContainers das Schiff so lange hegt und pflegt. Beim derzeitigen Zustand des Schiffes wäre es mehr als schade, sollte es nichtmehr zum Einsatz kommen. Wir hatten bis jetzt 28 wunderbare Jahre mit dem Schiff, welches andere Fährschiff bleibt so lange in den gleichen Gewässern und auf einer ähnlichen Route? Wir sollten froh sein und sehen was die Zukunft bringt. Wer noch einmal eine Fahrt mit der Finnjet unter Silja Line machen will, hat nurnoch bis zum 22. September Zeit. Die 5-Tages Kreuzfahrt nach St. Petersburg von Rostock gibt es bereits ab 230€, eine einfache Überfahrt von Rostock nach Tallinn/Helsinki oder zürück ab 56€ (Schlafsessel). Alles weitere auf www.siljaline.de. Für diejenigen, die kurzfristig kein Visum für Russland bekommen können oder ohnehin kein Interesse an St. Petersburg haben, sei gesagt, dass man das Schiff in St. Petersburg nicht zwingend verlassen muss! Man kann allerdings sogar auf dem Anleger in St. Petersburg rumlaufen, da die Passkontrollen erst innerhalb des Terminalgebäudes liegen. Für ein paar Außenfotos des Schiffs braucht man also kein Visum.. ;) Allerdings ist zwischen 10 uhr morgens und 5 uhr nachmittags nicht wirklich etwas los auf dem Schiff, es lohnt sich also nur wenn man wirklich nur wegen dem Schiff fährt. Wer St. Petersburg sehen will, kommt nicht darum herum sich ein Visum zu besorgen!

Und zuletzt noch der Hinweis in eigener Sache: Selbstverständlich bleibt diese Webseite nach wie vor aktuell und wird auch weiter das Schiff verfolgen, was auch immer damit passiert!

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